Ein Mann fur alle Lagen

9. KAPITEL


Jake ging zurück zum Billardtisch und begann zu spielen, aber er sah ständig Kate vor sich. Sie gehörte zweifellos zu der Sorte Frau, die ihn in Schwierigkeiten brachte. Verletzlich und klug, humorvoll und begehrenswert, war sie genau der Typ, der ihn wider alle Vernunft reizte. Wenn er nicht aufpasste, würde er ihr in die Stadt folgen, den Cowboyhut absetzen und sich rasieren.

Dann dachte er wieder an Kates Lächeln und überlegte, ob sie dieses Opfer nicht wert war. Kate, die in seinem Boot lachte und ihre Bluse auszog. Kate, die sich provozierend an ihn presste und von ihm das Billardspielen lernen wollte, während ihm ganz andere Dinge durch den Kopf gingen. Kate, die ohne mit der Wimper zu zucken, nackt aus dem See stieg.

Er zielte daneben, und die Kugel hüpfte vom Tisch herunter.

„Jetzt kannst du was erleben, Freundchen“, drohte Ben scherzhaft und ging um den Tisch herum.

Doch Jake hörte gar nicht richtig zu. Geistesabwesend rieb er seinen Queue mit Kreide ein. Verlockende Bilder stiegen vor seinem inneren Auge auf. Kate, die im Boot lässig die langen Beine ausstreckte. Die beschwipste Kate, die sich vertrauensvoll in seine Arme schmiegte und einschlief …

Jake peilte die Kugel an und verfehlte sie erneut.

„Hast du keine Lust mehr, oder ist das Absicht?“ fragte Ben nach.

„Was sagst du?“ fragte Jake.

„Ach egal.“ Ben beschloss, die Gunst der Stunde zu nutzen und seinen Freund endlich einmal zu besiegen.

Kate lehnte sich im Lager an ein Regal und versuchte, ihre Lage nüchtern zu betrachten. Das alles durfte nicht wahr sein. Jake war nur ein Freund, wenn auch ein sehr guter. Wie viel Spaß sie schon gemeinsam gehabt hatten! Und wie Jake sie angesehen hatte, als sie aus dem See gekommen war! Beim Gedanken an ihn ging ihr Atem unwillkürlich schneller.

Aus der Bar hörte sie einen Freudenschrei, und einen Moment später kam Jake in den Lagerraum gestürmt und schlug die Tür hinter sich zu.

„Ben hat mich beim Billard geschlagen“, verkündete er und baute sich vor Kate auf.

„Wie entsetzlich“, erwiderte sie und bemühte sich, mit ganz ruhiger Stimme zu sprechen. „Was haben Sie getan? Den Queue zerbrochen?“

„Ich war abgelenkt.“ Jake stützte sich mit beiden Händen seitlich von Kates Gesicht an das Regal. Eindringlich blickte er ihr in die Augen, und Kate konnte mit einem Mal nicht mehr schlucken.

Jake fragte sich, wie es so lange hatte dauern können, bis er die Wahrheit erkannte. Himmel, er musste blind gewesen sein! Er musterte Kates sinnlich geschwungene Lippen und dachte, warum er nicht schon viel früher darauf gekommen war, sie zu küssen.

„Scheint, als seien wir etwas schwer von Begriff, Darling.“ Er beugte sich vor und küsste sie sanft. Die Zeit schien stillzustehen, und Kate schloss überwältigt die Augen.

Jakes Lippen schmeckten nur ein ganz klein wenig nach Bier, aber vor allem schmeckten sie nach ihm, und das war einfach wundervoll. Bereitwillig gab Kate seinem sanften Drängen nach und öffnete den Mund, um mit seiner Zunge zu spielen. Jake zog Kate noch fester an sich und vertiefte den Kuss. Ihr wurde schwindlig, und sie klammerte sich an seine Schultern, um den Kuss mit derselben Leidenschaft zu erwidern.

Jetzt war es um Jake geschehen. Er konnte an nichts anderes mehr denken, als mit Kate eins zu werden und mit ihr zu verschmelzen. Hier und jetzt, wieder und wieder.

Das wäre der helle Wahnsinn, warnte eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf. Widerwillig gehorchte er und gab Kates Mund frei. Dann drückte er ihren Kopf an seine Brust und atmete tief durch. Kate konnte seinen rasenden Pulsschlag spüren und versuchte, ihren eigenen Atem unter Kontrolle zu bringen.

„Das habe ich nicht geplant“, sagte Jake.

„Ich weiß“, erwiderte sie heiser. „Ich auch nicht. Aber wen stört’s? Küss mich noch einmal.“

Jake blickte ihr in die Augen und konnte nicht länger widerstehen. Er legte die Hände um ihre Wangen und küsste sie zärtlich. Spielerisch umfuhr er mit der Zungenspitze ihre Lippen, glitt dann ihren Hals entlang. Kate zitterte vor Verlangen und streichelte seinen Rücken, dessen Muskeln sich sofort anspannten. Wenn sie doch nur seine nackte Haut berühren könnte …

„Du machst mich verrückt“, stieß sie hervor. „Wir müssen aufhören.“

„Du hast Recht“, antwortete er mit weicher Stimme.

Als er die Hände wegzog, berührte er zufällig ihre Brüste, und Kate stöhnte unwillkürlich auf. Jake schlug alle Vorsicht in den Wind und fuhr mit den Händen unter ihr T-Shirt, umfasste ihre Brüste. Durch den dünnen Spitzen-BH umkreiste er die Knospen mit den Daumen. Erbebend presste Kate die Zähne aufeinander und bog sich Jake entgegen. Sie liebkoste mit der Zunge seinen Hals und sein Kinn und genoss es, seine Finger auf den harten, erregten Brustspitzen und seine Lippen auf ihrem Mund zu spüren. Seufzend vor Begierde presste sie die Hüften an ihn.

Jake zog Kate so dicht wie möglich an sich. Ihre Brüste rieben sich an seinem Oberkörper, und Kate umarmte Jake, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Nichts wünschte er sich jetzt sehnlicher, als endlich die lästige Kleidung loszuwerden und sich mit Kate in die Wogen der Leidenschaft zu stürzen.

„Was tun wir hier?“ stieß er atemlos hervor.

Als Antwort biss Kate ihn durch das Hemd leicht in den Arm.

„Ich möchte mit dir schlafen“, flüsterte er, und sein heißer Atem fächelte ihr Ohr. „Noch heute Nacht.“

Sie schmiegte das Gesicht an seine Schulter und nickte. „Ja, Jake. Ich will es genauso sehr wie du.“

Hingerissen von ihrer unverhohlenen Begierde, beugte er sich vor und presste von neuem die Lippen auf ihren Mund.

Nancy klopfte an die Tür, wartete aber vorsichtshalber einen Augenblick, bevor sie eintrat. „Kate kann Schluss machen“, sagte sie leise. „Am besten, du bringst sie gleich nach Hause, Jake.“

Er räusperte sich. „Gute Idee. Ich fahr den Wagen zum Hintereingang.“ Zögernd ließ er Kate los, und es tat ihm fast körperlich weh, sie nicht mehr im Arm zu halten. Er strich ihr über die Wange, drehte sich um und verließ den Raum.

Als er gegangen „war, fragte Nancy: „Alles in Ordnung?“

Kate öffnete den großen Gefrierschrank und steckte den Kopf hinein. „Ich brauche entweder eine kalte Dusche oder diesen Mann.“

Nancy lächelte viel sagend. „Also ich an deiner Stelle wüsste, wofür ich mich entscheiden würde.“

Mit zitternden Knien stieg Kate zu Jake ins Auto. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, lehnte sie den Kopf gegen die Kopfstütze und schloss die Augen.

„Ich brauche dich heute Nacht“, sagte Jake.

Kate sah ihn an und hatte das Gefühl, am Beginn einer Reise zu stehen, die in ungeahnte Höhen und Tiefen führen konnte. Ein prickelnder Schauer überlief sie. „Ich dich auch“, flüsterte sie.

„Aber ich habe nichts zur Verhütung dabei, und deshalb müssen wir leider noch bei mir vorbeifahren“, fügte er hinzu.

Kate schluckte und versuchte, sich von den aufreizenden Bilden, die ihre Phantasie ihr vorgaukelte, nicht überwältigen zu lassen. Sie sah Jake vor sich, der sie überall am Körper streichelte und liebkoste. „Berühr mich“, sagte sie aufstöhnend, und Jake strich ihr mit einer Hand über den Schenkel.

Ihre Haut ist so weich und zart, dachte Jake und fuhr etwas höher an ihrem Bein entlang. Kate ließ sich ein wenig Stück tiefer in den Sitz sinken, um Jake entgegenzukommen, und strich ihm über den Arm. Langsam glitten seine Finger immer höher, bis er am Saum ihres Seidenslips angelangt war. Kate konnte kaum noch atmen vor Erregung.

„Wir könnten auch einfach irgendwo am Straßenrand halten“, schlug Jake vor.

„Klingt gut“, antwortete Kate, und er lachte leise, während er die Hand zurückzog.

„Wir haben eine ganze Woche gewartet“, meinte Jake und lächelte. „Da kommt es auf ein paar Minuten mehr oder weniger auch nicht an.“

„Ja, aber ich wusste während der Woche noch nicht, worauf ich eigentlich warte“, wandte Kate ein und beugte sich dichter zu ihm.

„Ich schon“, entgegnete Jake. „Aber ich habe es nicht wahrhaben wollen.“ Lächelnd legte er ihr einen Arm um die Schultern und zog sie an sich, während er den Wagen zu den Ferienhäuschen lenkte. „Jetzt mache ich mir nichts mehr vor.“

Jake parkte den Wagen vor seinem Apartment und stieg Hand in Hand mit Kate die Stufen zum Eingang hoch. Rasch schloss er die Tür auf und führte Kate in den Flur. Dann küsste er sie leidenschaftlich, bis sie sich schließlich atemlos von ihm löste.

Beruhigend legte er das Kinn auf ihren Kopf und streichelte ihr den Rücken. „Wir müssen heute Nacht nicht die ganze letzte Woche aufholen“, sagte er leise.

„Doch, das müssen wir“, widersprach Kate, zog ihn zum Bett und ließ sich mit ihm auf die Matratze fallen. In wilder Hast entkleideten sie sich gegenseitig und lachten, weil sie sich dabei so unbeholfen anstellten. Schließlich waren sie beide nackt, und abrupt verstummte ihr Lachen.

Jake küsste Kate auf den Mund und drückte sie eng an sich, um sie noch intensiver zu spüren. Er wollte sich Zeit lassen, doch Kate rieb sich aufreizend an ihm.

„Warte nicht“, raunte sie ihm zu und schmiegte sich herausfordernd an seine harten, muskulösen Schenkel. „Ich will dich jetzt.“

Langsam eroberte Jake ihren Mund und zog dann eine Spur heißer Küsse über ihren Hals bis zu ihren Brüsten. So eine Glut hätte Kate niemals in ihm vermutet, und seine Begierde fachte ihr eigenes Verlangen nur noch mehr an. Als sie unwillkürlich aufschrie, hielt er inne und hob den Kopf.

Sie strahlte eine Lust aus, die er noch nie bei einer Frau erlebt hatte. Alles an ihr war lockende Süße, paradiesische Verheißung. In diesem Augenblick liebte er sie, nur weil sie so war, wie sie war.

Lass dir Zeit, ermahnte er sich. Vielleicht ist dies das einzige Mal, dass wir uns lieben. Und sie verdient das Beste. Also bezwang er sich und begann jeden Winkel ihres Körpers mit Küssen und zartem Streicheln zu erkunden. Kate stöhnte auf, als er ihre Brustspitzen mit den Lippen umfuhr, und wand sich ungeduldig unter ihm. Mit beiden Händen presste sie seine Hüften an sich und drängte sich seinem vor Leidenschaft fast berstenden Körper entgegen.

„Jetzt“, bat sie heiser, wie im Fieber.

„Nicht so eilig, mein ungeduldiger Liebling“, warnte er sie, aber das Vibrieren seiner Stimme verriet, dass er genauso sehr wie Kate darauf brannte, die letzte Grenze zu überschreiten. „Sonst ist es vorbei, ehe es richtig begonnen hat.“

Er lächelte sie an, und bei diesem Lächeln schmolz etwas in ihr. Sie entspannte sich und passte sich seinen Bewegungen an. Jede Sekunde war für sie etwas Besonderes, weil sie mit ihm zusammen war und er sie berührte. Er streichelte und verwöhnte und erkundete sie mit einer Zärtlichkeit, die sie noch nie zuvor erfahren hatte. Als sie meinte, es keinen Augenblick länger ertragen zu können, strich er mit den Lippen über ihren flachen Bauch bis zu den kleinen blonden Löckchen zwischen ihren Schenkeln. Aufschreiend krallte Kate sich in seinem Haar fest und presste seinen Kopf noch dichter an sich. Seine Liebkosungen wurden immer drängender, und schließlich versank Kate in einem Höhepunkt, der sie am ganzen Körper erzittern ließ.

Als sie regungslos dalag, hob Jake den Kopf, und Kate fühlte seine Zungenspitze über ihren Bauch gleiten. Er leckte ihre Brustspitzen und fachte dadurch ihr gerade gestilltes Verlangen aufs Neue an.

Kate umfasste seine Schultern, zog ihn höher und küsste ihn auf den Mund. „Bitte Jake. Jetzt“, flüsterte sie und stöhnte auf, als sie ihn in endlich in sich spürte. Nichts, was sie je erlebt hatte, ließ sich mit diesem Moment vergleichen. Überwältigende Lust versetzte sie in einen wilden Rausch, der Körper und Seele erfasste. Jake stachelte ihre Begierde immer weiter an, bis Kate zum zweiten Mal den Gipfel der Leidenschaft erklomm und laut aufschrie. Gleichzeitig hörte sie Jake ihren Namen rufen und fühlte, wie auch er einen wundervollen Höhepunkt erlebte.

Schweigend hielten sie einander umarmt und gaben sich der wohligen Mattigkeit hin, die sie durchströmte. Schließlich zog Jake, ohne sich von Kate zu lösen, die Bettdecke über sie beide. Ihr Plan ist mir egal, dachte er, und es macht mir nichts aus, dass sie mich ruinieren wird. Ich werde sie immer wieder wollen. Dafür reicht weder eine Nacht noch ein ganzes Leben. Von dieser Frau werde ich niemals genug bekommen.

„Von mir aus könnte es immer so weitergehen“, flüsterte Kate und rang nach Luft. „Solange wir nur miteinander schlafen.“

Er küsste sie und flüsterte dabei zärtlich ihren Namen. Dann schliefen sie beide eng umschlungen ein.

Als Kate am nächsten Morgen aufwachte, schlief Jake noch fest. Kate lächelte und legte die Wange auf seine Brust. In Gedanken war sie bei der vergangenen Nacht – wie sie gelacht, geschlafen und wieder Sex gehabt hatten. Sie passten beide perfekt zusammen, und sie sehnte sich schon wieder nach Jake.

Er schlief wie ein kleiner Junge, der zu Tode erschöpft ist. Vorsichtig stand Kate auf und hatte jetzt noch den Eindruck, ihn in sich zu spüren. Sie konnte es nicht übers Herz bringen, ihn zu wecken, aber andererseits wollte sie unbedingt von ihm gestreichelt werden. Um sich abzulenken, zog sie seinen Bademantel an und ging hinunter zum See.

Die Sonne war noch nicht aufgegangen, im Osten verfärbte der Himmel sich gerade leicht rosa. Kate legte den Bademantel ab und stieg in den See. Das kalte Wasser ließ sie ihre Haut prickeln, und auf einmal war sie sich ganz stark ihres Körpers bewusst, fast so, als ob Jake sie berührte.

Sie tauchte unter und genoss den Schock der Kälte. Sie schwamm weit hinaus, bis die Kühle des Wassers auch den letzten Rest ihres hitzigen Verlangens vertrieben hatte.

Als sie zum Ufer zurück schwamm, saß Jake am Ufer. Er trug nur Jeans, und sein Anblick erregte sie aufs Neue. Sie zwang sich, ruhig durchzuatmen, bevor sie weiter auf ihn zu schwamm.

Als sie wieder Boden unter den Füßen spürte, hielt sie inne. „Hallo“, rief sie ihm zu.

„Guten Morgen.“ Er lächelte, und auf einmal breitete sich eine wohl bekannte süße Schwäche in ihren Gliedern aus.

„Lass das“, protestierte sie. „Sonst ertrinke ich noch.“

„Ich bin eigentlich gekommen, um zu schwimmen.“

„Komm rein. Hier ist genug Platz für zwei.“

„Bist du nackt?“

„Ja, sicher.“ Sie trat ein paar Schritte näher. Das Wasser reichte ihr nun nur noch bis knapp zu den Brüsten.

Jake ließ Kate keine Sekunde aus den Augen.

„Ich gehe hinein, wenn du herauskommst“, sagte er, und sie mussten beide lachen.

Sekunden später stand Kate neben ihm auf dem Handtuch, und wie beim letzten Mal, als sie nackt gebadet hatte, war Jake nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Aber diesmal beugte er sich vor, umfasste ihre Hüften, schmiegte den Kopf an ihren Bauch und bedeckte ihre feuchte Haut mit kleinen Küssen.

„Das wollte ich neulich schon tun“, sagte er heiser. „Du bist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe. Ich kann nicht glauben, dass ich so dumm war, was dich anging.“ Zärtlich küsste er sie auf den Mund und umarmte sie, um sie zu wärmen.

„Ich bin auch dumm gewesen“, gestand Kate. „Dieser alberne Plan …“

„Du hättest niemals einen Mann gefunden, der deinen Wünschen entspricht“, bemerkte Jake trocken.

„Doch, das habe ich“, widersprach sie. „Rick Roberts war perfekt.“

Stirnrunzelnd blickte er sie an. „Und was tust du dann hier nackt bei mir?“

„Rick war perfekt für meinen Plan“, stellte sie lächelnd klar. „Du bist perfekt für mich. Sieh selbst.“ Lustvoll küsste sie ihn, und Jake stöhnte leise auf.

„Ich sollte zur Arbeit gehen“, meinte er. „Aber vielleicht kann ich mir heute auch frei nehmen.“

Kate löste sich aus der Umarmung und zog sich im Aufstehen den Bademantel an. „Geh ruhig zur Arbeit. Ich werde danach immer noch da sein.“

Als Kate zu ihrem Apartment kam, saß Penny draußen auf den Stufen.

„Kann ich mit dir reden, Kate?“ fragte sie.

„Natürlich.“ Kate setzte sich neben Penny. „Was ist denn los?“

„Ich war letzte Nacht mit Mark zusammen.“

„Na und? Ich finde ihn unglaublich nett.“

„Ich auch“, sagte Penny bedrückt. „Und ich war die ganze Nacht bei ihm.“

„Na, prima.“ Dann wurde Kate klar, worauf Penny hinauswollte. „Oh nein, das ist überhaupt nicht gut.“

„Er ist so lieb, und er bringt mich immer zum Lachen.“

„Wie ein guter Freund.“ Kate nickte und dachte an Jake.

„Und wenn er mit mir schläft, ist es phantastisch. Ich glaube, ich liebe ihn.“

„Das ist doch großartig.“ Kate sah Penny von der Seite an. Sie wirkte gar nicht glücklich. „Oder?“

„Im nächsten Monat heirate ich doch Allan“, erinnerte Penny sie.

„Ja, ich weiß. Aber findest du nicht, dass du nach dieser neuen Entwicklung mit Mark vielleicht besser dran bist als mit Allan?“

Penny schüttelte den Kopf. „Mark geht aufs College. Da müsste ich Jahre warten, bis wir ein Baby haben könnten.“

„Natürlich sind Babys toll“, sagte Kate. „Aber ich denke wirklich, dass du dich im Moment statt auf die Babys lieber auf die Männer konzentrieren solltest.“

„Ich weiß nicht.“ Penny wirkte verunsichert. „Ich komme mir so schlecht vor. Bisher habe ich Allan noch nie betrogen.“

„Das liegt vielleicht daran, dass du bislang noch niemanden geliebt hast. Wieso verbringst du nicht noch etwas Zeit mit Mark und wartest ab, wie die Dinge sich entwickeln? Kann doch sein, dass das Gefühl nachlässt.“

„Meinst du?“ fragte Penny.

„Ich hoffe es.“ Wieder dachte Kate an Jake. „Sonst sitzen wir ganz schön in der Tinte.“ Sie klopfte Penny aufs Knie. „Komm jetzt. Lass uns essen und Tennis spielen, und dabei werden wir die Männer für eine Weile vergessen.“

Kate genoss das Match. Ihr fielen die Männer auf, die Penny bewunderten. Dabei entging ihr, dass die Männer sie ebenso begehrlich anstarrten wie Penny. „Ich glaube, wir werden schon besser“, rief sie Penny über das Netz hinweg zu.

„Na, schlechter können wir auch nicht mehr werden“, antwortete Penny und lachte.

Um drei Uhr gingen sie in die Hotelbar, um etwas Erfrischendes zu trinken. „Das war ein schöner Tag“, stellte Penny zufrieden fest.

„Das stimmt.“ Kate winkte Mark heran, der hinter dem Tresen stand. „Zwei Colas. Aber nicht die Diätversion. Penny und ich sind Genussmenschen.“

Mark lächelte ihnen beiden zu, doch als Penny rot anlief, errötete er auch.

„Setzen wir uns lieber da hinten hin“, schlug Kate schmunzelnd vor und zog Penny mit sich an einen Ecktisch.

„Was soll ich bloß tun?“ fragte Penny ratlos. „Ach, vielleicht ist es bloß eine vorübergehende Schwärmerei.“

„Schon möglich“, entgegnete Kate. Aber wenn …“

„Hallo, kann ich mich zu euch setzen?“ Valerie ließ sich in einen der freien Stühle fallen. „Ich bin mit meinem Latein am Ende.“

„Ach ja?“ Kate ärgerte sich über die Unterbrechung.

„Was stimmt denn nicht?“ erkundigte Penny sich höflich.

„Will!“ stieß Valerie wütend hervor. „Er will nicht mit mir über die neue Bar reden, dabei verlieren wir praktisch mit jedem Tag Verzögerung viel Geld. Ich habe dezent durchblicken lassen, dass eine bekannte Hotelkette mir ein viel versprechendes Jobangebot gemacht hat, und es scheint beinahe so, als sei ihm das egal.“ Empört blickte sie die beiden Frauen an.

„Vielleicht ist es ihm tatsächlich egal“, wandte Penny ein.

„Natürlich nicht!“ fuhr Valerie sie an. „Ich habe hier immerhin noch viele Pläne.“

Kate zuckte innerlich zusammen. „Erwähnen Sie bitte keine Pläne.“

„Ja, Pläne sind sowieso meistens zum Scheitern verurteilt“, stimmte Penny ihr zu.

„Worüber reden Sie beide hier eigentlich?“ fragte Valerie.

„Tja, ich habe da diese Freundin“, setzte Penny an und brachte Kate mit einem Blick zum Schweigen. „Sie hatte sich vorgenommen, einen reichen Mann zu heiraten, damit sie zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern kann. Verstehen Sie?“

„Nein.“ Valerie sah sie verblüfft an. „Aber wenn sie das wirklich will, was soll’s?“

„Und sie fand den perfekten Mann dafür“, fuhr Penny mit trauriger Miene fort. „Aber dann verliebte sie sich in einen armen Schlucker, der niemals richtig reich sein wird, und bei dem sie noch ein paar Jahre warten muss, bis sie Kinder haben können.“

„Wo liegt das Problem?“ wollte Valerie wissen.

„Wie bitte?“ Kate sah sie ungläubig an.

Valerie zuckte mit den Schultern. „Sie soll bei dem reichen Mann bleiben. Liebe hält nicht ewig, wohl aber Geld, wenn man damit umgehen kann.“ Sie sah Penny an. „Raten Sie Ihrer Freundin, den armen Schlucker fallen zu lassen, den Reichen zu heiraten und Abendkurse über Kapitalanlagen zu besuchen. Das würde ich jedenfalls tun.“

„Da bin ich sicher.“ Kate lehnte sich zurück. „Lieben Sie Will?“

„Ja, sicher.“

„Und wenn er kein Hotel hätte? Was wäre, wenn er hier nur ein kleines Geschäft besitzen würde?“ wollte Kate wissen.

Valerie dachte einen Moment nach. „Kommt wahrscheinlich auf die Größe des Geschäfts an. Und darauf, was ich daraus machen könnte.“

Kate musterte Valerie eingehend. „Das Geld bedeutet Ihnen nicht so viel, stimmt’s? Es sind eher das Pläneschmieden, die Hektik im Hotel und die vielen Aktivitäten, was Sie fasziniert, habe ich Recht?“

„Ich schätze, ja“, antwortete Valerie langsam. „Wovon reden Sie hier eigentlich?“

„Mir geht es genauso“, stimmte Kate zu. „Ich brauche Herausforderungen. Es würde mich umbringen, wenn ich nichts anderes zu tun hätte, als in einem Boot zu sitzen und zu angeln.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Auch wenn es mir nicht passt, so bin ich nun einmal.“

„Aber Sie sind in Ihrem Beruf phantastisch“, wandte Valerie verständnislos ein.

„Vielen Dank, aber Sie verstehen mich nicht.“ Kate stand auf. „Und jetzt muss ich mir einen richtigen Drink von der Bar holen.“

An diesem Abend war bei Nancy’s die Hölle los, und Kate servierte Drinks, bis ihr schwindlig war. Alle hatten sie als Mitglied der Tresenmannschaft akzeptiert, und sogar Brad, der Grabscher, bedankte sich bei ihr höflich für jeden Drink.

Sie mixte Drinks, wusch Gläser ab, servierte Getränke, versorgte die Betrunkenen mit Kaffee und nahm von allen Seiten Bestellungen entgegen, ohne sie durcheinander zu bringen.

Ich bin ein Profi, dachte sie stolz, und in ihrer Freude klopfte sie Jake, der sich über den Billardtisch beugte, aufmunternd auf den Hintern. Prompt verfehlte er die Kugel.

„Hoffentlich bleibst du für immer hier“, witzelte Ben und lachte.

Jake sah ihr nach, wie sie sich durch die Menge schlängelte, während die Gäste ihr bewundernde Blicke hinterher schickten. Kate wirkte, als gehöre sie hierher – in die Bar und zu ihm.

Dann überlegte er sofort, was sie hier tun sollte. Hier gibt es keine richtige Aufgabe für sie, sagte er sich. Und du weißt, was das letzte Mal geschehen ist, als du dich in eine kluge Blondine mit einem traumhaften Körper verliebt hast. Wie kommst du darauf, dass es diesmal anders laufen würde?

„Spielen wir weiter Billard?“ fragte Ben ungeduldig.

„Ja.“ Jake verdrängte die Gedanken an die Zukunft. Fürs Grübeln würde er noch genug Zeit finden. Er sah, dass Kate an Brad vorbeikam, der der Versuchung nicht widerstehen konnte und ihren Po berührte. Kate schüttete ihm etwas Bier über die Hand, und Brad lachte.

Jake legte den Queue weg. „Bin gleich wieder da“„ antwortete er nur und ging zu Brad. Eine Hand legte er auf die Rückenlehne, mit der anderen stützte er sich auf den Tisch.

Brad sah hoch. „Hallo, Jake.“

„Hände weg von Kate“, sagte Jake, und Brads Lächeln verschwand schlagartig.

„Alles klar“, erwiderte er kleinlaut. „Schon verstanden. Tut mir Leid.“

„Na klar.“ Jake klopfte ihm auf den Rücken und schlenderte zurück zu Ben, der ihn viel sagend angrinste.

„Schade, dass man ihnen kein Brandzeichen verpassen kann, damit jeder weiß, zu wem sie gehören“, meinte er und lachte.

„Halt den Mund“, fuhr Jake ihn an. „Lass uns spielen.“

„Schon gut.“ Ben rieb die Queuespitze mit Kreide ein. „Ich finde es nur seltsam, dass du dir nie Sorgen machst, wenn Thelma oder Sally angefasst werden.“

„Die beiden können auf sich selbst aufpassen.“

„Und Kate nicht?“ Ben lachte. „Hör mal, die könnte locker auf uns alle zusammen aufpassen. Wenn du sie in eine Uniform steckst, brauchen wir kein Militär mehr.“

„Nancy kann auch auf sich aufpassen, aber dir wäre es garantiert nicht recht, wenn Brad sie antatschen würde.“

„Das stimmt. Schließlich liebe ich Nancy.“

„Genau das wollte ich ja sagen.“ Jake stand einen Augenblick reglos da, und dann wurde ihm bewusst, wie sehr seine Gefühle durcheinander geraten waren. Er steckte wirklich bis zum Hals in Schwierigkeiten.

„Du bist dran“, sagte er zu Ben. „Und versuch diesmal, auch eine Kugel in ein Loch zu stoßen.“

Kate lehnte sich benommen an den Tresen. Ihr kam es vor, als würde ihre ganze Welt aus Gläsern, Bier und leeren Flaschen bestehen. Langsam und tief atmete sie durch, um wieder zu sich zu kommen.

„Kate!“ Nancy schüttelte sie leicht an der Schulter. „Mach mal eine Pause. Es ist zehn Uhr. Von jetzt an ist es nicht mehr so schlimm.“

„Woher willst du das wissen?“ fragte Kate. Die Bar war immer noch zum Bersten voll, und es herrschte ein ohrenbetäubender Lärm.

„Weil wir miteinander reden, anstatt wortlos aneinander vorbei zu hasten. Möchtest du dich einen Moment hinsetzen?“

„Nein.“ Kate schaute zu dem Tisch, an dem sie gerade bedient hatte. „Pass auf den Kerl im blauen T-Shirt auf. Der hat genug für heute.“

„In Ordnung.“ Nancy nickte. „Ich werde dich vermissen, wenn du abfährst. Du bist fast so gut wie ich.“

Diesen Gedanken versuchte Kate beharrlich zu verdrängen, doch er kehrte immer wieder zurück.

„Hey, Nancy, noch zweimal dasselbe“, rief Early herüber.

Nancy fing an, die Drinks zuzubereiten, und sah Kate an. „Du wirst uns wieder verlassen, stimmt’s?“

„Ja“, sagte Kate wie betäubt.

„Ich dachte, du hättest deine Meinung vielleicht geändert, wegen Jake und so.“ Nancy schob ihr das Tablett über die Bar. „Das ist für Early und Ross.“

„Schon klar.“ Kate griff nach dem Tablett, blieb jedoch stehen. „Ich kann nicht wegen einer Nacht mein ganzes Leben umkrempeln“, verteidigte sie sich. „Das wäre doch dumm. Er hat nicht einmal gesagt, dass er mich liebt, und wie sollte er das auch nach einer Woche wissen?“

„Ja, ja“, wiegelte Nancy ab. „Ich will auch gar nicht, dass du nur wegen Jake bleibst. Ich möchte, dass du meinetwegen bleibst.“ Sie lehnte sich über die Bar. „Ich habe hier viele Freunde, mit denen ich zusammen aufgewachsen bin. Aber mit dir kann ich mich über alles unterhalten. Ich werde dich vermissen.“

„Ich dich auch.“ Kate spürte einen Kloß im Hals. „Ich mache mich lieber wieder an die Arbeit.“

„Tut mir Leid, ich wollte dich nicht durcheinander bringen, Kleines.“ Nancy strich ihr über die Hand. „Wir haben noch eine Woche. Genießen wir das. Hier, bring die beiden Biere zu Jake und Ben. Die brauchen bestimmt Nachschub.“

Kate brachte den Gin und den Whiskey zu Early und Ross und lächelte, als die beiden sich brav bedankten. „Keine Ursache, Jungs“, sagte sie und genoss das Gefühl, sich hier fast wie zu Hause zu fühlen.

Anschließend brachte sie Jake und Ben ihr Bier.

„Klopf ihm auf den Hintern“, forderte Ben sie auf, während Jake eine Kugel versenkte. „Als du das gemacht hast, habe ich fast ein Spiel gewonnen.“

„Wenn du nur fast gewonnen hast, dann nützt es doch nichts“, wandte Kate ein.

„Dann lass dir was anderes einfallen“, brummte Ben. „Immerhin wirst du von uns bezahlt. Verdien dir dein Geld.“

Kate stellte das Tablett weg, als Jake seinen nächsten Stoß machen wollte. „Komm mal ein bisschen näher, Schätzchen“, sagte sie, hakte die Finger in die Gürtelschlaufen seiner Jeans und zog ihn an sich. Voller Leidenschaft küsste sie ihn, ohne auf das Gejohle hinter sich zu achten.

Sie hatte erwartet, dass Jake sich zurückziehen würde, aber er drückte sich an sie und presste sie mit dem Rücken auf den Billardtisch.

Jake ließ sich mit dem Kuss Zeit, und auch, nachdem er ihre Lippen wieder freigegeben hatte, hielt er Kate fest. „Habe ich dir jemals von meinen Phantasien über Billardtische erzählt?“

„Nein!“ Errötend befreite sie sich von ihm.

Lächelnd setzte er ihr den Hut wieder auf, der ihr vom Kopf gerutscht war. „Fang keine Sachen an, die du nicht zu Ende bringen willst“, riet er ihr und wandte sich wieder dem Billardspiel zu.

Ben schüttelte den Kopf. „Wir wollten schon ein Schild aufstellen, dass es Jake Templeton endlich erwischt hat, aber jetzt weiß ohnehin die ganze Stadt Bescheid.“

„Moment mal“, beschwerte Jake sich. „Was heißt hier ‚endlich’? Ganz so schlimm stand es um ja wohl nicht um mich.“ Er versuchte, sich auf den nächsten Stoß zu konzentrieren, doch er war viel zu aufgewühlt, um die Kugel mit ruhiger Hand ins Loch zu befördern.

„Und wieder wurde ein großer Sportler durch Sex um seine Karriere gebracht“, bemerkte Ben und ging um den Tisch herum.

„Das war bühnenreif“, stellte Nancy fest, als Kate zur Bar zurückkam.

„Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.“ Kate zog den Hut tiefer ins Gesicht.

„Vielleicht Jake?“ schlug Nancy vor. „Willst du uns wirklich verlassen?“

„Ganz bestimmt“, erklärte Kate. „Ich brauche meine Arbeit, und hier gibt es für mich nichts zu tun. Außerdem glaube ich nicht, dass Jake an einer dauerhaften Beziehung interessiert ist.“

Aus dem Hintergrund ertönte lauter Jubel. „Kate, ich liebe dich!“ rief Ben lachend.

„Jetzt hat er schon zweimal innerhalb von einer Woche gewonnen“, sagte Nancy. Allmählich halte ich nichts mehr für unmöglich.“

Am nächsten Morgen fand Kate Penny laut schluchzend auf den Stufen vor dem Häuschen vor. Sie nahm sie mit in ihr Apartment und brachte ihr erst mal einen nassen Waschlappen, mit dem sie ihr Gesicht kühlen konnte.

„Was ist geschehen?“

„Ich habe mich entschieden.“ Penny setzte sich aufs Bett. „Nachdem ich beschlossen hatte, bei Allan zu bleiben, habe ich Mark erzählt, dass ich heiraten werde. Er ist schrecklich wütend geworden.“

„Nicht zu Unrecht.“ Kate setzte sich neben sie. „Wie würdest du dich denn an seiner Stelle fühlen? Jemand schläft mit dir und erzählt dir danach, dass er verlobt sei.“

„Ich dachte, bei Männern sei das anders. Dass sie nur an Sex interessiert seien.“

„Mark ist doch nicht irgendein Mann. Ich glaube, er liebt dich wirklich.“ Kate atmete tief durch. „Und du liebst ihn.“

Erneut fing Penny an zu weinen. „Was soll ich bloß tun?“

„Ruf Allan an und sag ihm, das alles sei ein Fehler gewesen.“

„Das geht nicht. Die Hochzeit ist bereits geplant, mein Kleid ist schon fertig.“

„Du willst den Rest deines Lebens mit einem Mann verbringen, den du nicht liebst, nur weil dein Hochzeitskleid schon fertig ist? Hast du denn völlig den Verstand verloren?“

„Ja“, schniefte Penny.

„Was soll ich tun?“ wollte Kate wissen.

„Bitte bring das für mich in Ordnung.“ Penny sah sie an wie ein kleines Mädchen, das bei seiner Mutter Hilfe sucht.

„Das kann ich nicht. Du musst das selbst tun. Wähle den einen oder den anderen.“

„Allan.“

„Okay. Dann kann es dir egal sein, ob Mark wütend ist. Weil du ihn dann nie wiedersehen wirst.“

Aufschluchzend warf Penny sich aufs Bett. „Du verstehst das nicht. Du hast Jake für immer.“

„Nein, ich fahre in einer Woche.“ Bei dem Gedanken musste Kate schlucken. „Ich habe meinen Beruf.“

„Du verlässt Jake wegen deines Berufes, und mir erzählst du, ich hätte den Verstand verloren? Weiß Jake davon?“

„Das ist etwas anderes, und ich bin sicher, dass er es weiß.“ Er muss es einfach wissen, dachte sie.

„Ich glaube, nicht.“ Penny wischte sich die Tränen ab. „Er ist verrückt nach dir.“

„Nicht so sehr“, erwiderte Kate bitter.

Penny setzte sich auf. „Es läuft bei uns beiden nicht so besonders, stimmt’s?“

„Nein, das tut es nicht“, stimmte Kate zu. „Aber wir sind noch nicht am Ende. Und du solltest dir die Sache mit Mark noch einmal gut überlegen.“

„Du findest, ich sollte bei Mark bleiben?“ Penny putzte sich geräuschvoll die Nase.

„Hast du eine andere Wahl? Wenn du schon so unglücklich bist, weil er wütend auf dich ist, wie wirst du dich dann fühlen, wenn du ihn niemals wiedersiehst?“

Penny warf sich wieder heulend auf das Bett. Eigentlich könnte ich mich dazu legen und mit heulen, dachte Kate niedergeschlagen. Aber erst will ich noch eine Woche Spaß haben. Danach kann ich immer noch über meine Zukunft nachdenken.





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